Oberturnwart

Seit April 2003 bin ich als Oberturnwart im Amt. Durch meine ehemalige Tätigkeit als Gau-Jugendturnwart von 1985 bis 1995 hatte ich zwar Kenntnis der Strukturen, dennoch ist die Übernahme eines solchen Ehrenamtes immer etwas Neues. Dank der guten Unterstützung durch den Vorstand hat die Einarbeitungszeit nicht allzu lange gedauert.
Da unsere Sportwartin Gabriele Mertens das leistungssportliche Geschehen hervorragend im Griff hatte und der Lehrbereich weiterhin durch Gisela Brüggemann verantwortlich gestaltet wird, konnte ich mich auf die Gremienarbeit stürzen.
Ich habe versucht, möglichst viele Gau- und Bezirksveranstaltungen zu besuchen. Zudem ist der Gau-Oberturnwart automatisch Mitglied des WTB-Turnrates und vertritt in den Sitzungen die Interessen des Gaues.
In der weiteren Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Turnerbund ging es in den vergangenen zwei Jahren unter anderem um die Veränderungen von Strukturen auf allen Ebenen und die Reform des Meldewesens der Vereine. Der neu gestaltete Meldebogen für die alljährliche Bestandsmeldung ist ein Beispiel für die Veränderungen.
Aber auch im politischen Umfeld hat sich für den Sport einiges verändert.
Die Belastungen für die Vereine und die Ehrenamtlichen wird immer stärker. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es an Bereitschaft mangelt Verantwortung zu übernehmen.
Diese Tendenzen pflanzen sich über die Vereine natürlich auch fort in die Bezirke und in den Gau. Auch im Turnrat sind längst nicht alle Funktionen mit Personen besetzt. Am deutlichsten wird die fehlende Vertretung in der Position des Leichtathletikwartes. Dieses Amt ist seit längerer Zeit nicht besetzt. Obwohl die Absage des Hallensportfestes 2003 mehr mit der Verkehrssituation im Zuge der Sprengung der Sparkasse in Hagen zu erklären ist, trägt auch das Fehlen des Leichtathletikwartes zu den Problemen bei der Durchführung von Wettkämpfen bei.
Für 2005 haben wir das Hallensportfest wieder ins Programm genommen. Wir sind gespannt auf die Teilnehmermeldungen und vor allem auf die Helfer und Kampfrichter-Meldungen.
Die Ganztagsgrundschule beschert vielen Vereinen neue Chancen,
aber auch Risiken! Wir sollten die Herausforderung annehmen und aktiv an der Umsetzung der Konzepte mitarbeiten.
Wichtig ist, dass die Vereine Veränderungsbereitschaft signalisieren und sich zukunftsfähig aufstellen und reorganisieren.
Gleiches gilt aber auch für die Strukturen unseres Verbandes. Die Handlungsfähigkeit der Bezirke ist durch fehlende Funktionsträger und rückläufiges Interesse der Vereine am Turnen getrübt.
Bezirksmeisterschaften mit einem Teilnehmer je Altersklasse sind keine Seltenheit, zumindest im männlichen Turnen. Bezeichnend waren die Gaumeisterschaften 2004. Bei dieser Veranstaltung waren im männlichen Bereich 23 Teilnehmer aus 7 Vereinen in 8 Klassen am Start.
Im weiblichen Gerätturnen scheint eine Trendumkehr geschafft. Wir verzeichnen steigende Teilnehmerzahlen bei den Wettkämpfen. Es ist allerdings eine Reduzierung der beteiligten Vereine zu beklagen. Immer weniger Vereine widmen sich dem Gerätturnen. Zum Einen liegt es an fehlendem Trainernachwuchs, aber auch an der Komplexität des Turnens. Einige Vereine orientieren sich mit ihren Turnern und Turnerinnen wegen der besseren Trainingsbedingungen in Kooperationen mit anderen Gauen. Für die Zukunft sind hier neue Konzepte nötig.
Voll im Zeichen der Zeit liegt der Gesundheitssport. Hier ist mit dem Wechsel der Verantwortung von Monika Winter zu Hans Gramse Kontinuität in der Lehrarbeit gesichert.
Die Lehrgänge sind immer gut besucht.
Glanzpunkt war zweifelsohne das 12. Landesturnfest vom 19. - 23.Mai 2004 in Rheine.
Die Berichterstattung in den Medien war gut und ausführlich, daher möchte ich in meinem Bericht nicht auf Einzelheiten eingehen. Die Pannen und Unzulänglichkeiten, die jede Großveranstaltung mit sich bringt, wurden in den Gremien intensiv nachbereitet. Aus Fehlern kann man nur lernen!
Mit Gütersloh hat der WTB eine tolle Turnfeststadt für 2008 gefunden. Die Vorbereitungen laufen, der Märkische Turngau ist dabei. "Dabei sein" ist auch beim Internationalen Deutschen Turnfest in Berlin die Devise.
Wir werden zentral in Charlottenburg untergebracht sein. Das sollte uns ermutigen, mit vielen Teilnehmern aus der hiesigen märkischen Region in die dortige märkische Region zu fahren!
Für die Zukunft möchte ich versuchen die Zusammenarbeit von Fachwarten und Oberturnwart zu optimieren. Meines Erachtens kann man den Informationsfluss weiter verbessern. Informationen über den Ablauf von Lehrgängen und Wettkämpfen sowie den Spielbetrieb erreichen den Oberturnwart oft nicht zeitnah. Eine Präsenz bei den vielen Veranstaltungen unseres aktiven Gaues ist für mich nicht leistbar.
Großer Dank gebührt Thorsten Kerwel aus der Geschäftsstelle, der mich in allen Belangen hervorragend unterstützt hat. Sowie unserer aktiven Vorsitzenden, die viele Dinge regelt und ohne die unser Gau erheblich schlechter da stände.

Oliver Rabe
Oberturnwart

 

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